Tweet von „Maria 1.0“ über die Tanzeinlage sorgte für Empörung (2023)

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20.45 Uhr: Synodaler Weg verschiebt Entscheidung über mehr Laienbeteiligung

Der Synodale Weg hat die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienbeteiligung in der katholischen Kirche verschoben. Mit großer Mehrheit hat die Synodenversammlung in Frankfurt am Freitagabend einem Antrag zugestimmt, das umstrittene Papier erst im sogenannten Synodenausschuss abschließend zu beraten. Seine Zusammensetzung soll durch Wahlen am Samstag entschieden werden.

Mehrere Bischöfe hatten in der Debatte deutlich gemacht, dass sie die im Text geforderte Selbstbindung an die Entscheidungen gemischter Gremien kritisch sehen. Mehrere Laienredner hatten dies scharf kritisiert.

Der Vatikan hatte die Einrichtung sogenannter Synodenräte, also gemeinsamer Leitungsgremien von Laien und Geistlichen, in mehreren Interventionen kategorisch ausgeschlossen und an die unveräußerliche Autorität der Bischöfe erinnert.

Mehrere Bischöfe, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hatten erklärt, an der Idee gemeinsamer Entscheidungsgremien aus Bischöfen und Laien festhalten zu wollen. (KNA)

18.15 Uhr: Synodal Path wirft einen Blick auf den Missbrauch von Frauen

Wie können erwachsene Frauen in der katholischen Kirche besser vor Missbrauch geschützt werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Papiers, das am Freitagabend auf der Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt in erster Lesung diskutiert wurde. Das Papier wurde von 100 Prozent der Mitglieder der Synode angenommen, ist aber noch nicht entschieden. Sie kritisiert, dass der Missbrauch von Erwachsenen bisher nur eine untergeordnete Rolle in Beratungsangeboten und Schutzkonzepten spielt. Das muss sich ändern.

Notwendig seien etwa einheitliche Verfahrensregeln bei sexuellem Missbrauch von Erwachsenen in Seelsorgeverhältnissen oder in anderen Abhängigkeitsverhältnissen sowie eine „eindeutige und nachvollziehbare Aktenführung“. Auch für die finanzielle Unterstützung der Betroffenen braucht es Regeln, etwa für therapeutische Maßnahmen oder Rechtsberatung. Zudem müssten Anlaufstellen für erwachsene Frauen ausgebaut werden.

Seit Jahren ist bekannt, dass zahlreiche Erwachsene, insbesondere erwachsene Frauen, in der katholischen Kirche Opfer seelischen oder sexuellen Missbrauchs werden. „Gleichzeitig sind die gesetzlichen Regelungen unzureichend“, heißt es im Text der Aktion, die den Titel „Maßnahmen gegen Missbrauch von Frauen in der Kirche“ trägt. (KNA)

17.45 Uhr: Synodaler Weg beschließt strengeren Umgang mit Tätern

The Synodal Way hat strengere Verfahren im Umgang mit Priestern eingeführt, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben. Bei der Vollversammlung des Reformprojekts am Freitag in Frankfurt stimmten Bischöfe und Laienvertreter zu 100 Prozent für ein entsprechendes Papier. Sie setzt sich dafür ein, in zuständigen Gremien wie der Deutschen Bischofskonferenz verbindliche Regeln zur Prävention, Aufklärung und zum Umgang mit Tätern aufzustellen.

Die Synodenversammlung fordert die Bischofskonferenz auf, eine Disziplinarordnung für Priester auszuarbeiten. Dies soll Bischöfen die Möglichkeit geben, Disziplinarmaßnahmen gegen Priester zu ergreifen, die zwar kein strafrechtlich relevantes Verhalten nachweisen konnten, aber grenzwertiges Verhalten zeigen. Wird die Täterschaft eines Geistlichen nachgewiesen, muss eine Therapieauflage durch Verfügung erteilt werden. Außerdem soll für jeden Täter eine „Kontrollperson“ eingesetzt werden, die die Therapiebedingungen überprüft und den weiteren Werdegang und Lebensweg des Täters verfolgt. Dies ist in besonderer Weise auch bei Änderungen über Diözesangrenzen hinweg zu beachten.

Bestimmungen zur Präventionsarbeit

Die Synodenversammlung beauftragt die Bischofskonferenz und den Laiendachverband ZdK, auf eine verbindliche Umsetzung von Präventionsvorschriften und Schutzkonzepten in katholischen Einrichtungen und Verbänden hinzuwirken und diese zu kontrollieren. Darüber hinaus soll die Präventionsarbeit ein fester Bestandteil der priesterlichen Ausbildung und der Ausbildung aller pastoralen Berufe werden. Neben einem Verhaltenskodex fordert das Papier eine verbindliche „Feedback-Kultur“, beispielsweise durch regelmäßige Supervisionen in Teams. Auch spezielle Männer-, Gewalt- und Konfliktberatungsstellen sollten regelmäßig vorgestellt werden.

Der in Frankfurt verabschiedete Aktionstext trägt den Titel „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“. (KNA)

16:45 Uhr: Zwischenbericht zum Umgang mit Missbrauch in der Kirche

In 20 von 27 Diözesen gibt es mittlerweile unabhängige Kommissionen zur Aufarbeitung von Missbrauch. Wie der Aachener Bischof Helmut Hirsch am Freitag auf der Mitgliederversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt mitteilte, sollen insgesamt 24 Kommissionen eingerichtet werden. Der Unterschied in der Zahl der Diözesen liege daran, dass es in wenigen Fällen eine Zusammenarbeit über die jeweiligen Diözesangrenzen hinweg gebe, erklärte der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz.

Gleichzeitig verteidigte er das freiwillige Anerkennungsverfahren für Opfer sexuellen Missbrauchs. „Damit ermöglichen wir auch Betroffenen in unserer Kirche eine individuelle Anerkennung, in deren Fällen die Täter verstorben und oder ihre Handlungen verjährt sind oder der Rechtsweg zu belastend wäre.“ Der Bischof sprach von einem Alleinstellungsmerkmal für die Kirche, "das so gestaltet ist, dass Betroffene davon profitieren". Dem tragen auch die neuen Regelungen für die Arbeit der zuständigen unabhängigen Kommission für Anerkennungsdienste UKA Rechnung.

Der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, sagte, die bisherige Verfahrensform des UKA sei in gemeinsamer Abstimmung „auch mit dem Betroffenenbeirat“ umgesetzt worden. „Aber die Wahrheit ist hier, dass die jetzt vollzogene Änderung einen Minimalkonsens darstellt: Das UKA muss seine Entscheidungen immer noch nicht rechtfertigen – und das ist immer noch schlecht.“

Neue Strukturen

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger erläuterte den Synodalmitgliedern die neuen Strukturen zum Umgang mit Missbrauch, die zum 1. Januar 2024 ihre Arbeit aufnehmen sollen. Zentrale Gremien seien neben dem Betroffenenbeirat die neu eingerichteten Bischöflichen Gremien Fachgruppe und einen neuen externen Expertenrat.

Burger äußerte sich auch zur Kritik aus der Politik, dass die Kirche den Missbrauchsskandal nicht eigenständig aufarbeiten könne. Er wünsche sich, dass dann auch Alternativen genannt würden. Burger betonte die Gesprächsbereitschaft der Bischöfe: "Wir wollen diesem Thema auf den Grund gehen." (KNA)

16.35 Uhr: Tweet von „Maria 1.0“ über den Tanzauftritt sorgt für Empörung

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat einen Tweet des konservativ-katholischen Vereins „Maria 1.0“ über eine Tanzaufführung im Frankfurter Dom scharf kritisiert. Der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, Helmut Dieser, distanzierte sich am Freitag vor der Vollversammlung des Synodalen Weges deutlich von dem Tweet. Der Bischof von Aachen sprach von einer abscheulichen Herabwürdigung.

Die Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, hatte das Eingeständnis zuvor auf einer Pressekonferenz als „unverständlich“ bezeichnet. Sie selbst nannte den Auftritt „sehr, sehr stark“. Sie zeigte, dass die durch sexuellen Missbrauch verursachten Wunden offen blieben. Die Aufführung von Musik, Tanz und Lichtinstallation im vollbesetzten Frankfurter Dom thematisierte am Donnerstagabend das Leid, das durch Misshandlungen in der Kirche verursacht wird. Der Missbrauchsskandal ist einer der Auslöser für den synodalen Weg. Die Gruppe „Maria 1.0“ hatte den Vorfall auf Twitter als „satanisch“ bezeichnet. Sie haben die Kathedrale "entweiht".

Auch der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, wies den in dem Tweet formulierten Vorwurf zurück. „Was gepostet wurde, ist grenzüberschreitend und respektlos und zeigt mir, wie wichtig es ist, sich weiterhin mit dem Missbrauchskomplex zu beschäftigen, da er seine Tiefe und Breite nicht vollständig erfasst zu haben scheint.“ Der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, sagte dem „Neuen Ruhrwort“, dass mit dem Tweet „Maria 1.0“ „absolut sektiererisch“ abdrifte. (KNA)

16.15 Uhr: Synodaler Weg will Segensfeiern für homosexuelle Paare ermöglichen

Künftig kann es auch in der katholischen Kirche in Deutschland Segensfeiern gebenfür homosexuelle Paaregeben. Auch standesamtlich wiederverheiratete Geschiedene sollen ihre Beziehung von der katholischen Kirche segnen lassen können. Das ReformprojektSynodaler Weghat am Freitag in Frankfurt nach kontroverser Debatte mit einer Mehrheit von fast 93 Prozent ein Papier angenommen, das die rechtzeitige Entwicklung und Einführung angemessener liturgischer Feiern empfiehlt. Fast 81 Prozent der Bischöfe stimmten dafür.

Eine Handreichung für Segensfeiern für unterschiedliche Paarkonstellationen soll entwickelt werden. Pastoren, die eine solche Segensfeier durchführen, sollten nicht länger mit disziplinarischen Konsequenzen rechnen. Für alle interessierten Paare sollen Gespräche mit Pfarrern und ggf. Seminare in Vorbereitung sein.

Das Papier mit dem Titel „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“betont, dass die Segnungsverweigerung zweier Menschen, „die ihre Partnerschaft in Liebe, Hingabe und Verantwortung füreinander und für Gott leben wollen“, rücksichtslos bis diskriminierend ist. Zumal dies „gnadentheologisch nicht überzeugend zu begründen“ sei.

Das angenommene Papier ist eine etwas abgeschwächte Form des Originaltextes, indem eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Deutschen Bischofskonferenz und des Laiendachverbandes ZdK eine liturgische Handreichung erarbeiten soll. (KNA)

14.15 Uhr: Kohlgraf: Bedenken aus Rom hindern den Synodenrat nicht

Die Bedenken des Vatikans gegen die Einrichtung eines „Synodalen Rates“ in Deutschland stellen aus Sicht des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf vom Synodenrat kein unüberwindbares Hindernis für das Vorhaben dar, sondern etwa das Prinzip der „ständigen Synodalität“.

Der synodale Weg in Deutschland folgt damit einer Bitte von Papst Franziskus. Wenn Bischöfe nicht ordinierte Personen in Beratungs- und Entscheidungsprozesse einbeziehen, schwächt dies nicht die Autorität der Bischöfe, sondern stärkt sie.

Kohlgraf wandte sich entschieden dagegen, Bischöfe und Laienvertreter auf dem synodalen Weg als zwei gegensätzliche Lager zu verstehen. Das Denken in „sie und wir“ entspricht nicht dem Geist der Synodalität. Der Generalsekretär des katholischen Laiendachverbandes ZdK, Marc Frings, hatte zuvor erklärt, dass das Zentralkomitee die "organisierte katholische Zivilgesellschaft" in Deutschland vertrete, während nur wenige der mehr als 20 Millionen Katholiken im Land Bischöfe seien. (KNA)

12.45 Uhr: Frauen sollen in katholischen Gottesdiensten predigen dürfen

DerSynodaler Wegwill die Rolle der Frau in katholischen Gottesdiensten stärken. Ein entsprechendes Papier verabschiedete dieSynodale Versammlungam Freitagvormittag in Frankfurt in zweiter Lesung nach langem Ringen um eine Mehrheit von rund 90 Prozent. Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) fordert sie eine grundsätzliche Erlaubnis für qualifizierte und beauftragte Frauen und Männer, auch in Messen zu predigen. Bisher ist dies meist nur ordinierten Geistlichen gestattet.

Der Text der Aktion mit dem Titel „Verkündigung des Evangeliums durch Laien in Wort und Sakrament“ enthielt ursprünglich weitere Forderungen. So war die Rede davon, dass Nicht-Ordinierte künftig Taufen durchführen und bei kirchlichen Trauungen assistieren könnten. Auch „Möglichkeiten der Wiederbelebung der Laienbeichte im Rahmen der geistlichen Begleitung“ und die Beteiligung von Laien an Krankensegnungen und Krankensalbungen sollten geprüft werden. Es sollte auch festgelegt werden, inwieweit Nichtpriester an der Leitung von Pfarreien und Gemeinden beteiligt werden können.

Bischöfe mit unterschiedlichen Ansichten

Auf Wunsch des Rottenburg-Stuttgarter Weihbischofs Matthäus Karrer sollen diese Fragen nun in einem Konsultationsverfahren erörtert werden, an dem auch die katholischen Orden und Verbände beteiligt werden sollen. Der Prozess solle „zeitnah zu konkreten und entscheidungsreifen Entscheidungen“ führen. Im Laufe einer heftigen Debatte äußerten die Bischöfe unterschiedliche Ansichten über die Rolle, die Laien bei der Verwaltung der Sakramente spielen sollten. Während sich einige, wie Bischof Michael Gerber von Fulda, für die Annahme des Textes stark machten, äußerten andere, wie Weihbischof Ansgar Puff von Köln, die Sorge, dass damit „eine Art Sakramentenlicht“ etabliert werde.

Bischof Bertram Meier von Augsburg sagte, er wolle nicht, dass Geistliche zurückgedrängt werden, "damit er überhaupt die Frage stellen kann: Wozu brauchen wir noch geweihte Menschen?" Die Franziskanerin Katharina Ganz entgegnete daraufhin, dass Kleriker nicht zurückgedrängt würden, Frauen aber immer wieder aus dem kirchlichen Leben ausgeschlossen würden. Der Vorsitzende des Jugenddachverbandes BDKJ, Gregor Podschun, warf den Bischöfen vor, die Papiere des Synodalen Weges verwässern zu wollen. „Lasst uns endlich über eine Veränderung entscheiden, anstatt zu entscheiden, dass wir vielleicht irgendwann nach einem Beratungsprozess etwas in dieser Kirche ändern wollen.“

Die Frage der Öffnung des Priestertums für Frauen in der katholischen Kirche wird im Text nicht explizit angesprochen. Reformbefürworter fordern einen solchen Schritt seit Jahren. Kritiker weisen dagegen auf aLehramt von Papst Johannes Paul II.1994 erklärte er, die katholische Kirche habe „überhaupt keine Befugnis“, Frauen zum Priestertum zu ordinieren. (KNA)

Heute auf der fünften Synodenversammlung

Ab 09:15 Uhr: Zweite Lesung des Aktionstextes „Verkündigung des Evangeliums durch Laien in Wort und Sakrament“, zweite Lesung des Aktionstextes „Segensfeste für einander liebende Paare“

14 Uhr: Berichte zur Aufarbeitung und Aufklärung von sexuellem Missbrauch

Ab 14:45 Uhr: Zweite Lesung des Aktionstextes „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“, Erste Lesung des Aktionstextes „Maßnahmen gegen Missbrauch von Frauen in der Kirche“

17:15 Uhr: Feedback von Beobachtern

Ab 17:35 Uhr: Zweite Lesung des Aktionstextes „Gemeinsam diskutieren und entscheiden“, Zweite Lesung des Aktionstextes „Umgang mit Geschlechterdiversität“, Zweite Lesung des Aktionstextes „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für die weltkirchliche Diskussion ”

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Author: Dean Jakubowski Ret

Last Updated: 03/14/2023

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